Von Lutz Hübner
Mitarbeit: Sarah Nemitz
Uraufführung am 21. September 2008 im Schauspielhaus
Ort: Schauspiel Hannover

Lutz Hübners neue Uraufführung »Geisterfahrer« handelt davon, wie es ist, im Leben auf die Gegenfahrbahn zu geraten. Sie erzählt von den Dämonen, die man im Laufe der Jahre in sich verbirgt.

In einem Dreiparteienhaus leben drei Paare als Eigentümergemeinschaft. Zwei davon sind schon seit Jahren dort, eines ist gerade frisch hinzugezogen. Der Theaterabend beginnt mit einer Begrüßungsfeier. Drei Paare Anfang vierzig, die sich etwas aufgebaut haben, die sich ein Heim geschaffen haben. Die sich nun näher kennenlernen wollen - und müssen. Drei Paare, die sich darauf einrichten, die nächsten Jahrzehnte unter einem Dach zu verbringen. Miriam und Johannes sind die Neuen. Nach 20 Jahren sind sie aus Brasilien nach Deutschland zurückgekehrt und wollen neu Fuß fassen. Sie treffen auf die Alteingesessenen. Harald ist Chefarzt, Silke kümmert sich um ihre gemeinsamen Kinder. Gaby ist Psychologin, ihr Mann Pitt unterrichtet Musik. Drei Paare, sechs Leben - plus weitere Schicksale, wie im Verlauf des Stückes deutlich wird. Denn bald stellen Johannes und Miriam fest, dass die Wohnung, die sie sich gerade gekauft haben, eine beschattete Vergangenheit hat. Und dass diese Vergangenheit noch immer weit in ihre Gegenwart und die ihrer Mitbewohner hineinreicht.

»Geisterfahrer« ist ein Stück über die Art und Weise, sich als Paar im Leben zu arrangieren und erzählt davon, wie es sich anfühlt, seine zweite Lebenshälfte zu beginnen. Es handelt von der Schuld, die man in einem Leben zwangsläufig anhäuft und davon, wie man ihr begegnen kann.Nach den großen Erfolgen von »Hotel Paraiso« und »Für alle das Beste« im Ballhof eins und insgesamt vier Produktionen für Jugendliche im Ballhof zwei ist mit »Geisterfahrer« erstmals ein Stück von Lutz Hübner im Schauspielhaus zu sehen.

Mit Sabrina Ascacibar, Rosa Enskat, Christian Erdmann, Peter Knaack, Wolf List, Martina Struppek

Regie: Barbara Bürk
Bühne: Anke Grot, Kostüme: Irène Favre de Lucascaz
Dramaturgie: Robert Koall